21.
Juli 2001, Berlin. 13. Love-Parade. „Love”-Parade? „Sex-
und Sauf-Parade” bezeichnet die Veranstaltung treffender. Liebe hat
etwas mit Rücksicht zu tun. Die wenigsten Raver scheinen zu wissen,
was das ist. Rücksicht hätte bedeutet, dass man seine Mitmenschen
in überfüllten U-Bahnen nicht mit Trillerpfeifen terrorisiert
und ihnen ohne ihre Zustimmung kein Bier auf den Kopf kippt. Es hat darüber
hinaus auch etwas damit zu tun, in welchem Zustand man öffentliche
und private Plätze und Vorgärten zurückläßt. Soviel
zur „Liebe”. Die eigentliche Parade war laut und bunt. Wem das
ausreichte, um bei sengender Hitze und chaotischen Verkehrsverhältnissen
nach Berlin zu kommen, der wird wahrscheinlich auf seine Kosten gekommen
sein. Dieses war übrigens die erste Love-Parade in Berlin ohne den
Status einer politischen Demonstration. Der wurde zurecht nicht anerkannt,
aber eines war die Parade trotzdem: Ein starkes Argument für das Dosenpfand! |
|
|